In unserem Kindergarten gibt es eine Vielfalt von Familien, Sprachen, Herkunft und Individuen. Inklusion bedeutet für uns, jedes einzelne Kind in seiner Lebenssituation, mit seinen eigenen Voraussetzungen und seinen individuellen Fähigkeiten wichtig und ernst zu nehmen. Die gemeinsame Betreuung, Förderung und Bildung aller Kinder ist unser Kindergarten–Alltag. Die Kinder lernen im Kindergarten voneinander und miteinander. Dieses Lernen im Sozialisierungsprozess ist Förderung aller Kinder. Wir respektieren die individuelle Lerngeschwindigkeit jedes einzelnen Kindes.
In unserem Haus haben mehrere Pädagogen die Zusatzqualifikation zur Fachkraft für Integration, oder eine Ausbildung zum/zur Heilerziehungspfleger*in. Diese unterstützen und begleiten durch Methodik und Wissen die Gruppenfachkräfte im Alltag und bei der Beobachtung und Dokumentation der Lern– und Entwicklungsprozesse. Sozialpädagogische Förderung der Kinder mit besonderem Bedarf betrachten wir nicht als isolierte Handlung durch die Integrations–Fachkräfte, sondern sehen es als Aufgabe aller pädagogischen Fachkräfte alle Kinder teilhaben zu lassen. Wir sind darauf aus jedem Kind eine alters– und fähigkeitsgerechte Entwicklung zu ermöglichen und Kinder mit speziellen Förderbedarfen sind hier natärlich nicht ausgenommen. Unabhängig von körperlicher und/oder geistiger Einschränkungen, achten wir stets darauf nach den individuellen Bedürfnissen und Möglichkeiten des Kindes zu handeln und Ressourcen zu weiterzuentwickeln.
Alle Kinder, Eltern und pädagogische Fachkräfte der KiTa sollen Inklusion als selbstverständliches Miteinander erleben und eventuell vorhandene Barrieren oder Vorurteile im Miteinander abbauen. Ein Schwerpunkt von uns ist es, den Kindern im Rahmen der inklusive Erziehung zu vermitteln, sich gegenseitig mit allen Stärken und Schwächen zu akzeptieren. Dadurch erlernen die Kinder einen rücksichts– und respektvollen und natürlichen Umgang untereinander. Des Weiteren wird so einer gesellschaftlichen Ausgrenzung von Kindern mit Förderbedarf entgegengewirkt.
Die Unterschiedlichkeit aller Menschen ist Normalität. Jedes Kind kommt auf dieser Welt nur einmal vor. Es ist einmalig und hat das Bedürfnis zu lernen. Alle Kinder haben ein Recht auf ungehinderte und unbehinderte Bildung. In unserem Menschenbild erkennen wir die Unterschiedlichkeit und Individualität jedes einzelnen Kindes an. Jedes Kind ist uns willkommen und wird mit seinen Bedürfnissen und Stärken gesehen. Alle Kinder sind mit den gleichen Rechten ausgestattet. Wir streben eine gemeinsame Erziehung und Bildung unabhängig von Besonderheiten der Kinder an. In unserer Kindertageseinrichtung realisieren wir Inklusion von Kulturen, Identitäten, Lebensstilen, Lebensformen, Wertungen, Umgangswesen, Herkunft und Religionen.
Wir bemühen uns um einen Kernbestand von Gemeinsamkeiten. Wir sind offen für Kinder mit unterschiedlichen Entwicklungsvoraussetzungen. Dokumentationen von Beobachtungen dienen uns zur Ermittlung von pädagogischen Hilfestellungen für das Kind, um die nächste Entwicklungsstufe zu begleiten. Gemeinsames Spielen ist für Kinder, die die deutsche Sprache noch nicht beherrschen oder für Kinder aller Kulturen und sozialen Gruppierungen, das bedeutsamste Kommunikationsmittel untereinander. Dadurch gewinnt die gemeinsame Bildung besondere Bedeutung. Die Vielfalt der Beteiligten bietet uns Chancen für Lernprozesse. Das Voneinander–Lernen bringt Bewegung in unser soziales Miteinander. Im gemeinsamen Spielen und Lernen begegnen wir sozialer Vielfalt, sprachlicher Vielfalt, Altersvielfalt, unterschiedlichen Geschlechtern, vielfältigen Lernvoraussetzungen, vielfältigen körperlichen Leistungen und vielfältigen Interessen. Das Lernen mit–, unter– und voneinander bewirkt eine Stärkung der Kinder in ihrer gesamten Entwicklung. Durch die gemeinsame Bildung, Betreuung und Erziehung erfahren die Kinder, dass jeder Mensch individuell ist. Die Kinder wachsen gemeinsam auf und empfinden ihre Vielfältigkeit, ihre eigenen Stärken und Schwächen als selbstverständlich. Jedes Kind hat auf Grund seiner Einzigartigkeit einen besonderen Förderbedarf.
In unserer Kindertageseinrichtung fördern und fordern wir Kinder mit alltagsintegrierten Angeboten. Das fängt schon im Morgenkreis an, wo wir mit kooperativen Spielen, Singen und Fingerspielen arbeiten um die soziale Teilhabe, sowie Kommunikation, Körperwahrnehmung und die Sprache zu fördern. Um Kinder im Bereich der Feinmotorik zu fördern, bieten wir zielgerichtete Mal– und Bastelangebote an, die den Umgang mit Stift und Schere sicherer werden lassen und die Kinder dazu motivieren, sich mehr in diesen Bereichen zu beschäftigen. Alltagsintegrierte Bewegung und weitere Bewegungsangebote sind uns ebenfalls sehr wichtig. Sie fördern die Grobmotorik, und lassen die Kinder selbstbewusster werden, indem sie lernen, wie man mit Besteck umgeht und sich selbst anzieht. Außerdem regen Bewegungs– und Spielangebote in der Bau– und Puppenecke die Fantasie der Kinder an. Um die körperliche, sowie geistige Wahrnehmung zu optimieren bieten wir eine Vielfalt von Knet– Bau– und Matschspielen an. Hierfür nutzen wir gerne unsere Wasseranlage im Außenbereich, Tastmemories, und andere Sensorik-Materialien, die die Interessen der Kinder wecken und anregen. Um auch das Konzept der Partizipation in den Alltag zu integrieren, erstellen und diskutieren wir mit den Kindern gemeinsam Regeln, Tagesabläufe und die Raumgestaltung.
Uns ist bewusst, dass die Entwicklung des Kindes neben der Umweltprägung auch durch seine individuelle Aktivität gelingt. Auf dem Entwicklungsweg brauchen Kinder in erster Linie Menschen die bereit sind, mit ihnen gemeinsam zu gehen. Durch die begleitende Unterstützung für das Kind entsteht das Selbstwertgefühl und die Zufriedenheit im Kind. Bewegung in unseren Köpfen verändert unseren individuellen spezifischen Bildungsprozess. Unsere Bereitschaft und die Fähigkeit zu kooperieren stützt unser professionelles Handeln im Sinne der Inklusion. Unser Team begleitet die Kinder mit interdisziplinär orientierter und wertschätzender Zuwendung allen Kindern gegenüber. Eine gelungene Interaktion zwischen Kindern und Erzieher wirkt sich auf den Umgang der Kinder untereinander und miteinander aus. Wir leben vor und zeigen den Kindern, dass es normal ist, Hilfe anzunehmen oder aber auch Unterstützung zu geben. Kinder helfen sich gegenseitig. Durch entsprechende Anregungen und Angebote erweitern wir das Handlungsrepertoire des Kindes und fordern Bewältigungsstrategien heraus.
Wir lenken unseren Blick auf die Ressourcen des Kindes und geben Raum für Selbstwirksamkeitserfahrungen. Wir respektieren die individuelle Form der Kommunikation des Kindes und gehen darauf ein. Wir nehmen vom Kind ausgehende Impulse wahr und reagieren entsprechend. Kinder werden ermutigt, unmöglich erscheinende Ziele mit ihren eigenen Mitteln zu erreichen. Die Kinder wachsen an ihren Herausforderungen. Das Gefühl, etwas allein geschafft zu haben, erfüllt sie mit Stolz und gibt ihnen Selbstvertrauen, neue Ziele zu erreichen. Wir wollen Kinder stark machen für das Leben. Wir ermutigen Kinder und zeigen ihnen ihren Erfolg auf. Entscheidungen des Kindes werden respektvoll beachtet.
Allen Kindern wird die Teilhabe am Bildungsprozess ermöglicht. Auf der Basis der uneingeschränkten Wertschätzung und Anerkennung jedes Einzelnen arbeiten wir auf erzieherischer, gesellschaftlicher und didaktischer Ebene, um die Förderung jedes Kindes zu gestalten und ein gemeinsames Miteinander in Vielfalt zu leben. Die Haltung übertragen wir auch auf unser Team. Alle Team–Mitglieder werden mit all ihren Stärken und Schwächen sowie Meinungen und Ideen wahrgenommen und wertgeschätzt.
Die Ausgestaltung der Inklusion ist ein gemeinsamer Austauschprozess. Unsere aufgeschlossene und wertschätzende Haltung begünstigt auch eine offene und konstruktive Teamarbeit. Die Gestaltung einer barrierefreien Umgebung, die schon in den Köpfen beginnt, hat eingesetzt. Die Motivation, das Engagement und die Bereitschaft zu aktiver Zusammenarbeit aller Beteiligten, die die Umsetzung des inklusiven Gedankens in unserer Kindertageseinrichtung anstreben, ist sehr hoch und wird als enormer Gewinn für alle Beteiligten erlebt. Eine intensive positive Zusammenarbeit in Form von regelmäßigen Gesprächen, Weitergabe von Dokumentationen (z.B. für die Schule), Austausch von hilfreichen Angeboten im häuslichen Kontext, gemeinsamer Zielplanung und der Empfehlung externer Fachkräfte mit den Eltern ist uns dabei wichtig.